Nach etwas mehr als einjähriger Bauzeit konnten Ende 2020 die erweiterten Räumlichkeiten des Kindergartens in Thaining von Kindern und Betreuungspersonal in Betrieb genommen werden.
Auch im zwischen Ammersee und Lech ländlich gelegenen Thaining hielt der für nur etwa 40 Kinder zur Verfügung stehende Platz dem gestiegenen Bedarf nicht mehr stand. Gemeinderat und das Bayerische Rote Kreuz als Trägerschaft der Einrichtung beschlossen den neuen Bauabschnitt.
Das Erweiterungskonzept sah dabei nicht nur die Steigerung der Anzahl an Betreuungsplätzen vor, vielmehr sollte sich auch die Qualität der Betreuung durch individuelle Fördermöglichkeiten erhöhen lassen.
Dem pädagogisch-didaktischen Anspruch, frühkindlich soziale Kompetenzen erwerben, Neugier, Kreativität entfalten, ein breites Angebot zur Entwicklung spielerisch erfahren zu können, fiel ein besonderes Augenmerk bei der Ausarbeitung des Raumkonzeptes zu.
Zwei neue Gruppenhäuser gesellten sich im Garten neben das Bestandsgebäude. Verbunden sind alte und neue Gebäudeteile durch das mittlerweile vom Freistaat Bayern geförderte Küchenhaus, in der die Versorgung der auf Ganztagsbetreuung ausgerichteten Einrichtung gewährleistet wird.
Der Speiseraum, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, steht so nicht nur räumlich, sondern auch funktional als verbindendes, zentrales Element. Das großzügige Areal mit Garderoben für Kinder sowie Wartebereichen für Eltern ist ein kommunikativer Hotspot: hier wird sich begrüßt und verabschiedet, ausgetauscht, gefeiert, gespielt, gegessen, getrunken. Alle funktionalen Elemente, wie Bänke, Stauräume Garderoben sind am Rand oder gar in die Wände integriert, so dass die freibleibende innere Fläche maximale Flexibilität genießt.
Zusätzliche Unterstützung erfahren die maximal hellen, offenen und freundliche Räume durch kreisrunde Oberlichter, welche in Richtung des Gartens zu streben scheinen. So wird der Blick der Kinder hinausgeführt in die Außenanlagen, die dazu einladen, dem unbändigen Drang nach Bewegung freien Lauf zu lasen.
Jeden Tag entdecken die fast 80 Kleinkinder und Grundschüler*innen so etwas Neues.
Im Gegensatz zum verputzten Bestandshaus stehen die drei neuen Gebäude, in Massivbauweise energetisch sinnvoll gebaut und mit einer mit der Zeit vergrauenden Holzfassade versehen als Gartenhäuser in der großzügigen Spielfläche.
In der dörflichen Körnung und Dichte gesellen sich also nun drei neue Häuser mit Satteldächern zum bestehenden Kindergarten, trotz der neu gewonnenen Nutzfläche für die Kinder dem Maßstab der umliegenden Bebauungsstruktur angepasst.
Die Gartengestaltung durch Landschaftsarchitektin Franziska Meyer-Fey (Herrsching) verknüpft die unterschiedlichen Geländehöhen, welche sich durch den auf gleichem Niveau ebenerdig an den Bestand angeglichenen Neubau ergaben, geschickt durch Sitzstufen und Rutschen.
Gemeinde Thaining / Freistaat Bayern
Bayerisches Rotes Kreuz
Fotografie: Sven Rahm